Dr. med. Johannes Ammon

Microskill "ZVK fixieren"

Zentrale Venenkatheter zu legen gehört zum Ersten, was man in seiner intensivmedizinischen Weiterbildung lernt. Und natürlich liegt der Fokus jeder jungen Kollegin darauf, den Katheter in endlicher Zeit unter sterilen Bedingungen ohne übermäßiges Blutvergießen oder andere Komplikationen in der richtigen Tiefe im richtigen Gefäß zu platzieren. Wenn das gelungen ist, kann man erleichtert durchatmen und muss dann nur noch festnähen. Um diesen letzten Schritt soll es hier gehen.

Wir sehen immer wieder, dass ein korrekt gelegter und festgenähter ZVK nach einigen Tagen nicht mehr in der Tiefe liegt, die er braucht und in die er ursprünglich gelegt wurde. Das liegt daran, dass der Katheter bei ausreichendem Zug durch die Manschette, die ihn hält und die man üblicherweise festnäht, durchrutschen kann. Das hatte ursprünglich auch einen guten Sinn: wenn man bei der Röntgenkontrolle sieht, dass der ZVK zu tief liegt, kann man ihn mit ein bisschen Kraft durch die Manschette um die notwendige Länge zurück ziehen. In Zeiten von EKG-gesteuerter Lagekontrolle ist das natürlich nicht mehr nötig. (Wenn er nicht tief genug liegt, darf man ihn nicht "vorschieben"! Der außerhalb des Körpers liegende Teil ist zu dem Zeitpunkt schon unsteril.)

Das Herausrutschen lässt sich mit der hier gezeigten Fixierungstechnik einfach verhindern. Ich habe schon mehrfach erfolglos versucht sie theoretisch zu erklären, aber wenn man es mal gesehen hat, ist es ganz einfach.

Zuerst legt man den Faden auf beiden Seiten durch die Haut und die jeweilige Öse der Manschette.

Dann durchtrennt man ihn in der Mitte.

Man zieht beide Fäden so, dass jeweils ein Fadenende deutlich länger wird.

Dann knotet man beide Fäden über der Öse. Man achtet natürlich darauf, die Haut nicht einzuquetschen.

Die kurzen Enden werden abgeschnitten.

Dann überkreuzt man die langen Enden hinter dem Katheter …

und noch mal davor …

und noch mal dahinter (und nochmal, und nochmal, ganz nach Temperament).

Jetzt fädelt man die langen Enden durch die Ösen an der Aufzweigung des Katheters und verknotet sie dort.

Auf diese Art sind Katheter wirklich zuverlässig fixiert, und können praktisch nicht mehr unbeabsichtigt heraus rutschen.

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